Elektrosmog im Haushalt: So gefährlich ist er wirklich

Elektrosmog – Wie ernst ist die Haushaltsstrahlung wirklich?

Dass technische Geräte sich negativ auf den Menschen auswirken und deren Magnetfelder tatsächlich physiologische Wechselwirkungen besitzen, wird gerne als Elektrosmog bezeichnet.

Der sogenannte Elektrosmog ist dabei ein recht schwammiger Sammelbegriff, der von diversen pseudowissenschaftlichen Publikationen gerne verwendet wird, um den klassischen Kontrast der “bösen” Technik und der guten Naturprodukte aufrecht zu erhalten.

Was tatsächlich hinter dem Elektrosmog steht und wann Sie das Smartphone vom Esstisch entfernen sollten, erfahren Sie hier.

Elektrosmog – Das bedeutet die „Verschmutzung“ in Ihrem Heim wirklich

Elektrosmog liest sich gut, denn der Begriff impliziert Ihnen sofort eine drohende Gefahr. Tatsächlich stehen wissenschaftlich gesehen hinter dem Sammelbegriff verschiedene elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder. Diese entstehen in jedem modernen Haushalt, dennoch ist es sinnvoll, diese etwas genauer zu betrachten. Denn der Radiowecker und das Babyfon sind miteinander kaum zu vergleichen.

Den größten Teil der verschiedenen Felder machen in Ihrem Haushalt niederfrequente Felder aus, diese schwingen mit einer Frequenz von genau 50 Hz. Dies lässt sich deswegen so genau festsetzen, weil 50 Hz die Frequenz deutscher Stromleitungen ist. Auch wenn kein Strom fließt, sind die Leitungen aktiv und in niederer Frequenz wird gestrahlt. Hauswände bieten allerdings bereits eine ausreichende Abschirmung vor den elektrischen Schwingungen.

Magnetische Felder im niederen Frequenzbereich lassen sich bereits deaktivieren, wenn die Geräte abgeschaltet werden (ausgenommen hiervon sind Geräte mit Transformatoren).

Ab einer gewissen Höhe der Schwingungsfrequenz sind magnetische und elektrische Felder allerdings nicht mehr zu trennen. In diesen Fällen spricht man von elektromagnetischen Feldern, welche meist im Gigahertz-Bereich schwingen. Hierzu zählen etwa die Funkstrahlen von Mobiltelefonen oder WLAN.

Diese drei Begriffe und deren Unterschiede sollten Sie also bedenken, wenn Sie sich oder Ihre Kinder vor Elektrosmog schützen möchten.

So schützen Sie sich vor der Strahlung im Haushalt

Vor dem allgegenwärtigen Teil der Strahlung durch elektrische Geräte im Haushalt – das ist die gute Nachricht – müssen Sie sich nicht schützen. Das Bundesamt für Strahlenschutz hat in mehreren Untersuchungen belegt, dass die elektrischen Felder durch Leitungen in Häusern und Wohnungen keinerlei Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen.

Im Gegensatz dazu warnt das Bundesamt für Strahlenschutz aber vor magnetischen Feldern und deren gesundheitsschädlicher Wirkung. Dies gilt in verstärktem Maße für Kinder und Jugendliche und deren Schlafzimmer. Gewarnt wird hier vor allen Geräten mit Netzteil, das können etwa bereits Radiowecker am Kopfteil des Bettes sein. Umgehen lässt sich dies schon durch batteriebetriebene Geräte.

Besonders gefährlich für kleine Kinder sind netzbetriebene Babyfons, arbeiten diese mit einer Funkverbindung, so entstehen zusätzlich elektromagnetische Strahlen. Der Mindestabstand zum Kind sollte 1,5 Meter betragen. Alle Geräte mit Netzteil sollten Sie vor dem Zubettgehen vom Stromkreis trennen, das ist auch in Ihrem Schlafzimmer eine gute Idee.

Doch nicht nur im Schlaf- und Kinderzimmer sollten Sie sich und Ihre liebsten schützen. Strahlung tritt auch in der Küche auf, hier sogar in Form von elektromagnetischen Feldern. Induktionsplatten strahlen etwa ab, wenn Töpfe und Pfannen die Kochplatte nicht vollständig abdecken. Auch Mikrowellen strahlen elektromagnetisch und können über die Jahre der Nutzung ihre Abschirmung verlieren. Warten Sie am Esstisch auf die Zubereitung, so sollten Sie auf die vollständige Abschirmung von Induktionskochfeld und Mikrowelle achten.

Der größte Quell elektromagnetischer Strahlung in Ihrem Haushalt ist aber das Mobiltelefon. Generell sollten Kinder das Handy nur mit Bedacht handhaben, wenn es überhaupt notwendig ist, dass die Kinder ein Smartphone haben. Neben dem Kopfteil des Bettes hat ein Mobiltelefon jedenfalls nichts zu suchen, vor allem bei Heranwachsenden. Wird das Telefon über die Nacht geladen oder dient als Wecker, so sollten Sie es über Nacht zumindest in den Flugmodus schalten – der größten elektromagnetischen Belastung setzen Sie sich allerdings aus, wenn Sie mit dem Smartphone telefonieren. Hier liegen allerdings (behördlich vorgeschrieben) Grenzwerte vor. Wollen Sie dennoch vorsorgen, so müssen Sie daheim zum schnurgebundenen Telefon greifen. Diese bieten neben der nicht vorhandenen Strahlung außerdem noch einen gewissen Retro Charme.

Fazit – So ernst sollten Sie den Strahlenschutz nehmen!

Ob am Esstisch, im Schlafzimmer oder vor dem Fernseher, Elektrosmog ist in Ihrem Heim allgegenwärtig. Konzentrationsschwächen und die sogenannte Elektrosensibilität sollten Sie jedoch nicht auf die Strahlung schieben.

Solange die Geräte die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte erfüllen, besteht kein Grund zur Sorge. Lediglich Kinder und Jugendliche sollten speziell geschützt werden und das Telefonieren mit dem Smartphone eingeschränkt werden. Angst vor Leitungen oder dem WLAN-Router müssen Sie jedoch nicht haben.