Parkett oder Laminat? Die Vor- und Nachteile beider Bodenbeläge

Parkett oder Laminat? Das sind die Vor- und Nachteile beider Bodenbeläge

Die Gestaltung des Bodens, auf dem man geht, steht und lebt, hat in jedem Raum und insbesondere im Wohnraum einen entscheidenden Einfluss auf die Atmosphäre, die Raumwirkung und das Wohnklima. Natürlich, harmonisch und besonders stilvoll präsentieren sich unter allen möglichen Fußbodenbelägen vor allem das Parkett und das Laminat in Holzoptik. Beide sehr beliebt und attraktiv, fällt die Entscheidung, ob Parkettfußboden oder Laminatfußboden, jedoch oft nicht leicht. Neben den individuellen Vorlieben gilt es die Vorteile und Nachteile von Parkett und Laminat zu kennen und abzuwägen, um für viele Jahre oder Jahrzehnte sehr viel Freude an dem Boden und an einem wohlig schönen Ambiente zu haben.

Parkett oder Laminat – Holz für ein besonderes Wohnambiente

Der Fußbodenbelag ist eines der wichtigsten Elemente in der Ausstattung und Gestaltung eines Raumes, einer Wohnung oder eines Hauses. Die Art und Gestaltung des Bodens hat sowohl funktionell als auch optisch eine hohe Bedeutung, der große Beachtung geschenkt werden sollte. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Wahl des Materials, mit dem ein Fußboden ausgelegt werden kann. Sehr beliebt ist dabei Holz, das als Naturelement eine warme, harmonische und gemütliche Ausstrahlung erzeugt. Es verleiht dem Raum Natürlichkeit, überzeugt durch seine Stabilität und hat zudem eine elegante, ästhetische sowie stilvolle Präsenz.

Ein Holzboden schafft nicht nur eine Wohlfühlatmosphäre, sondern harmoniert zudem mit nahezu allen Einrichtungsstilen. Modern, rustikal, klassisch elegant, familiär oder originell eingerichtet, auf einem Holzfußboden passen sich vor allem Holzmöbel, wie beispielsweise ein massiver Esstisch aus echtem Holz, besonders gut und stilkonform in das Gesamtbild des Raumes ein.

Für einen Holzfußboden gibt es zwei Varianten. Parkett ist ein Bodenbelag aus echtem Holz, wohingegen Laminat ein Schichtpressstoff darstellt, dessen Overlay (Deckschicht) in einer natürlich wirkenden Holzoptik präsentiert wird. In hoher Qualität gefertigt und gestaltet, ist ein solcher Laminatboden oft kaum von einem echten Holzparkett zu unterscheiden. Ob Echtholz oder Holzimitat, beide Bodenbeläge erschaffen durch ihre Ausstrahlung ein besonderes Wohnambiente und erhöhen das Niveau der Wohn- und Lebensqualität. Sollte eine Fußbodenheizung bestehen oder geplant werden, ist darauf zu achten, dass das Parkett oder Laminat dafür geeignet ist.

Die Charakteristik von Parkett

Das Parkett ist ein Fußbodenbelag, der meist aus dem Hartholz von Laubbäumen gefertigt wird. Der Parkettboden setzt sich aus kleinen Holzstücken zusammen, die in bestimmten Mustern über den Boden verlegt werden. Ein Parkett ist daran zu erkennen, dass die Holzstücke immer so angeordnet sind, dass die Holzfasern horizontal liegen. Sind die Jahresringe des Holzes sichtbar bzw. stehen die Holzfasern vertikal, spricht man von einem Holzpflaster. Zu unterscheiden ist ebenfalls von einem Dielenboden. Hier setzt sich der Holzfußboden aus langen Brettern zusammen. Holzdielen werden sehr häufig auf eine darunter liegende Holzbalkendecke verlegt. Aufgrund der vielen kleinen Holzstückchen benötigt ein Parkettboden einen tragfähigen Untergrund.

Es gibt verschiedene Arten von Parkettböden. Dazu gehören Massivparkettarten, wie unter anderem das Stabparkett, das Mosaikparkett, Parkettdielen, Massivholzdielen und das Tafelparkett, als die Königin der Parkettböden. Des Weiteren gibt es auch das Mehrschichtparkett. Es besteht aus einem zwei- oder dreischichtigen Aufbau, wobei die Deckschicht aus Vollholz und die unteren Schichten aus Sperrholz oder Holzwerkstoffen bestehen. Da die Elemente des Mehrschichtparketts schon komplett vorgefertigt werden, wird es auch als „Fertigparkett“ bezeichnet. Für Parkettböden werden diverse Hölzer eingesetzt, wie Ahornholz, Birkenholz, Buchenholz, Eichenholz, Kirschbaumholz, Nussbaumholz oder auch Olivenbaumholz. Neben den Laubhölzern wird auch häufig Eukalyptusholz oder das afrikanische Irokoholz (Kambala) für Parkett verwendet.

Das Parkett ist qualitativ ein sehr hochwertiger und äußerst edler Fußbodenbelag, der sich auch entsprechend hochpreisig gestaltet. Neben seiner äußerst eleganten und wundervoll natürlichen Ausstrahlung weist ein Parkettboden eine Reihe von entscheidenden Vorzügen auf.

Vorteile Parkettboden:

* warmer und robuster Boden aus echtem Holz

* einzigartige Optik aufgrund der Holzmaserung

* verleiht ein natürliches und rustikales, elegantes oder gar herrschaftliches Flair

* reguliert das Raumklima: Holz nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie wieder ab (Hygroskopizität)

* extrem lange Lebensdauer: abgenutztes Parkett kann abgeschliffen und neu versiegelt werden

* fühlt sich natürlich und sehr angenehm an, was für Barfußläufer und Kinder wichtig sein kann

Parkettböden haben jedoch auch ein paar Nachteile. Zum einen ist Parkett, je nach Holzart, Parkettart und Verlegung, recht teuer in der Anschaffung. Einige Holzarten reagieren relativ empfindlich gegenüber Wasserlachen auf der Fußbodenoberfläche und sind trotz der Robustheit und Widerstandsfähigkeit von Hartholz auch relativ anfällig für Kratzer, Schrammen und Abrieb. Da der Holzboden jedoch jederzeit abschleifbar und versiegelbar ist, ohne ihn herausnehmen zu müssen, trotzt er mit einer Haltbarkeit, die über viele Jahrzehnte und Generationen andauern kann. Das Parkett bedingt des Weiteren eine spezielle und regelmäßige Pflege des Holzes.

Die Merkmale von Laminat in Holzoptik

Das Laminat als Fußbodenbelag besteht aus Holzfaserstoffen als tragende Elemente und ist mit Melaminharz beschichtet. Die dekorative Oberfläche besteht aus einer einlaminierten Papierschicht in Holzoptik. Laminatböden imitieren in der Regel Echtholz und Parkettböden. Qualitativ hochwertige Laminate werden mit einer attraktiven Strukturprägung versehen, die eine gemaserte Holzoberfläche nachbilden und imitieren zudem V-Fugen zwischen den Paneelen. Dadurch entsteht eine spezielle Optik, die den Laminatboden täuschend echt wie ein hochwertiger Parkettboden aus Echtholz erscheinen lässt. Eine Einrichtung mit Holzmöbeln, wie Schränke, Sideboards oder ein massiver Esstisch aus einem passenden, edlen Holz verstärkt die optische Holzwirkung des Laminatbodens. Laminatböden werden seit 1996 mit einem Klicksystem angeboten. Mit diesem können die Paneele klebstofffrei zusammengesteckt werden. Laminatbodenbeläge werden in verschiedenen Beanspruchungsklassen hergestellt, auf die bei der Anschaffung geachtet werden sollte:

Für den Wohnbereich gibt es Laminat in der:

* Klasse 21 für eine mäßige Bodenbeanspruchung (Schlafzimmer, Gästezimmer)

* Klasse 22 für eine normale Bodenbeanspruchung (Wohnzimmer, Esszimmer)

* Klasse 23 für starke Bodenbeanspruchung (Arbeitszimmer, Flure, Küche, Kinderzimmer)

Laminatböden verzeichnen eine Reihe von Vorteilen, die sie zu sehr beliebten Bodenbelägen werden lassen. Zu den Vorteilen gehören vor allem:

* hohe Vielfalt an imitierten Holzmustern, Holzfarben und dekorativen Optiken

* hochwertiges Laminat wirkt wie echtes Parkett und Echtholz

* sehr preisgünstig im Vergleich zu Parkett

* die Paneele sind leicht und schnell selbst zu verlegen

* aufgrund der zusammengepressten Schichten sehr strapazierfähig

* hohe Abriebfestigkeit

* leicht zu pflegen

Ein Fußboden aus Laminat ist jedoch auch mit einigen Nachteilen behaftet, die es zu bedenken gilt. Laminatböden sind sehr wasserempfindlich. Sollten Flüssigkeiten auf den Boden kommen, sind diese schnellstmöglich zu entfernen. Kommt Wasser oder andere flüssige Substanzen in die Fugen, können die Holzfasern in der Trägerplatte aufquellen und Beulen oder Wellen verursachen, die nicht mehr zu beheben sind. Anders als ein Parkettboden kann ein Laminatboden nicht abgeschliffen und neu versiegelt werden, sondern muss durch einen neuen ausgetauscht werden. Laminatböden sollten trocken oder allenfalls leicht feucht gereinigt werden, da sie Feuchtigkeit und Nässe nicht vertragen. Da Laminat ein Kunststoffprodukt ist, reguliert es auch nicht wie Parkett das Raumklima und wirkt eher kühl. Unter Umständen kann sich Laminat bei stark trockener Luft elektrostatisch aufladen.

Fazit

Parkett oder Laminat, jede der beiden Arten von Bodenbelägen hat ihre Vorteile sowie Nachteile. Nicht zuletzt ist es eine Frage Ihres persönlichen Geschmacks, der Raumnutzung und auch des Preises. Während Laminat mehr Gestaltungsspielraum im dekorativen Holzdesign eröffnet und preisgünstiger ist, besticht das Parkett durch die besonderen Eigenschaften von Naturholz, dem vorteilhaften Raumklima, Echtheit, einer rentablen Langlebigkeit, edlen Ausstrahlung und hohen Eleganz.

2 Antworten auf „Parkett oder Laminat? Die Vor- und Nachteile beider Bodenbeläge“

  1. Hallo Herr Schmidt,
    da bin ich bei Ihnen. Die Kostenfrage ist hier sicher eine relevante. Dennoch ist auch meine persönliche Erfahrung wie Ihre.

  2. Wer jemals mit Socken mit dem linken Fuß auf einem laminating und mit dem rechten Fuß auf einem Parkettboden gestanden hat, wird sich wahrscheinlich nie mehr für ein laminating entscheiden. Zumindest im Wohnbereich. Der Unterschied ist eklatant.

Kommentare sind geschlossen.