Smart Home – Wohnen 4.0

Smart Home – wirklich smart und sinnvoll?

Die Heizung zu Hause passt die Temperatur im Esszimmer schon einmal an, wenn Sie das Büro verlassen. Ihre Wohnungsfenster schließen umgehend, sowie deren Sensoren Regentropfen melden. Und Ihre Waschmaschine schickt eine Nachricht aufs Smartphone, wenn das Wollprogramm durchgelaufen ist. Zu guter Letzt: Der Kühlschrank bestellt automatisch die Milch nach, sowie die letzte Packung leer getrunken wurde.

Zugegeben – der letzte Punkt ist nach wie vor Wunschdenken, denn der Kühlschrank für Zuhause, der selbständig Lebensmittel nachbestellt, ist tatsächlich immer noch nicht auf dem Markt. Auch wenn uns die Industrie seit den 90er Jahren verspricht, ein solches Modell in Serie zu fertigen, über den (zuletzt durch die Verbraucherzentrale in die Kritik geratene) “Amazon Dashbutton” ist sie noch nicht hinausgekommen.

Was ist heute schon möglich?

Die Basis für das smarte Home bildet die Vernetzung verschiedener Geräte untereinander, z.B. über das Internet. In erster Linie sollen Komfort und Sicherheit gesteigert werden.

Seit einigen Jahren lassen sich zeitgesteuert individuelle Anwendungen programmieren, und etwa in Abhängigkeit der Tageszeit das Außenlicht einschalten oder in Abhängigkeit der Raumtemperatur die Heizung hochregeln, damit das Familienessen am heimischen Esstisch auch wirklich gemütlich wird.

Neu hingegen ist, dass sich im Smart Home sämtliche Anwendungen via Smartphone oder Tablet steuern lassen. Mehr noch: Dank der Vernetzung untereinander lassen sich die Geräte durchaus sinnvoll parallel schalten – und bei Hitze werden der Rasen gesprengt und parallel die Jalousie vom Schlafzimmer heruntergelassen.

Komfort und Sicherheit per Smartphone?

Neben dem Komfort (z.B. durch eine schlüssellose Haustür eintreten zu können) spielen Sicherheit und Energiesparen die Hauptrolle im Smart Home Bereich. Überwachung von Innen- und Außenbereichen sind zwar auch keine Erfindung der Neuzeit – die Vernetzung mit dem Smartphone, um etwa die Kinder beim Spielen im Blick zu behalten (oder beim Kurzurlaub den Garten zu überwachen) sind hingegen durch WLAN und LTE heute gang und gebe.

Neu ist auch, per Smartphone beim Verlassen des Hauses verschiedene Geräte auf einmal auszuschalten (also Licht, TV, Stereoanlage oder die Kaffeemaschine) oder durch die Licht- und Jalousiesteuerung die eigene Anwesenheit zu simulieren, um es Einbrechern so schwer wie möglich zu machen.

Worauf müssen Sie eigentlich achten?

Aktuell sind leider noch nicht alle Systeme aller Anbieter miteinander kompatibel. Manche Geräte kommunizieren via Funk, andere über WLAN oder über das Stromnetz des Hauses. Wer sein Haus “smart” machen möchte, hat also noch die Chance, sich entsprechend auf ein System festzulegen.

Das neue Smart Home kann auch Risiken bergen. Zwar dürfte nicht in erster Linie Ihre Waschmaschine das Ziel eines Hackerangriffs sein, dennoch können Profis sich über weniger geschützte Systeme Zugriff auf das Heimnetzwerk verschaffen.

Im Gegensatz zu Computer-Software dürfte die Spülmaschine selten ein Software-Update bekommen, wodurch sie Hackern Tür und Tor öffnet.

Fazit

Was übrigens mit den gesammelten Daten der Geräte passiert, ist unklar. Nutzen dürften sie vor allem der Industrie, die nachvollziehen kann, wie oft und zu welcher Uhrzeit ein Gerät benutzt wird. Zu guter Letzt: Das “Smart Home” ist immer nur so sicher wie das “Smart Phone”:

Schützen Sie Ihr Handy nicht mit einem Bildschirm-Code, können Diebe auf Alarmanlage & Kamera im Haus zugreifen. Und selbst wenn doch – im Internet finden Sie in wenigen Minuten Anleitungen, wie die Bildschirmsperre ausgehebelt werden kann.