Den Winterblues überwinden und die kalte Jahreszeit genießen

Den Winterblues überwinden und die kalte Jahreszeit genießen

Für die einen sind regelmäßig wechselnde Jahreszeiten und die damit verbundenen Änderungen der Natur das Schönste, was ein Leben in unseren Breiten mit sich bringt. Für andere ist die stetig wiederkehrende Umstellung mit Abgeschlagenheit und Missstimmung verbunden, denn sie erliegen dem sogenannten Winterblues.

Dabei haben gerade die kälteren Monate so viel Abwechslung zu bieten wie kaum eine andere Zeit des Jahres. Unser Beitrag unterbreitet erklärten Wintermuffeln eine Fülle von Vorschlägen, die sie auf buchstäblich andere Gedanken bringen und durch welche sich die angeblich so ungemütliche Jahreszeit richtig genießen lässt!

Nach historischem Vorbild

Die wichtigste Info folgt natürlich zuerst: Als Gegner kürzer werdender Tage, rauer wehender Winde, häufiger fallender Niederschläge und kontinuierlich sinkender Temperaturen folgen Sie einfach nur einem menschlichen Ur-Instinkt.

Unser aller genetisches Programm verlangt, dass wir uns bei zunehmender Kälte zurückziehen, um körperliche Ressourcen zu schonen bzw. ausschließlich sinnvoll zu verwenden. Doch während unsere Vorfahren sich zu diesem Zweck um das Höhlenfeuer scharten oder Handarbeits-Grüppchen um die Esstische gebildet haben, ist derartiges nicht mehr üblich.

Stattdessen folgen wir der Anordnung, das Jahr über Gleiches zu leisten. Die Möglichkeit ist jedoch nicht so ausziehbar wie der zu Grunde liegende Anspruch – weswegen einige Menschen auf ganz eigene Weise dagegen rebellieren. Der von ihnen entwickelte „Winterblues“ ist ein eindeutiges körperliches Signal, ab sofort ein wenig kürzer zu treten.

Zeitgemäße Umsetzung

Verpflichtungen wie der Besuch von Schule oder Universität, das Erscheinen am Arbeitsplatz und die Sorge um Familienangehörige verbieten einen Rückzug wie zu Höhlenzeiten natürlich. Und sich im Winter auf häusliche Tätigkeiten zu beschränken gehört ebenfalls der Vergangenheit an. Etwas aber ist Ihnen aus der Zeit geselliger Spinn-, Stick- und Plauder-Runden erhalten geblieben: das gemütliche Versammeln um den Esstisch.

Bevorzugt dann, wenn er ausziehbar ist, können Sie ihn für ausgiebige Mahlzeiten im Familien- und Freundeskreis nutzen, ihn zur Grundlage erheiternder Brett-, Karten- und Würfelspiele machen oder ihn in eine Schreib-, Mal- und Bastelfläche verwandeln. Zahlreiche Funktionen, die in den quirligen Sommermonaten so gut wie gar nicht zum Tragen kommen; im Winter aber umso mehr Bedeutung gewinnen.

Befreiter atmen

Doch nicht nur im gemütlich beheizten Indoor-Bereich profitieren Sie von den sinkenden Außentemperaturen. Sollten Sie zur Gruppe der Allergiker gehören, dürfen Sie bei kühlem und regnerischem Wetter im wahrsten Sinne des Wortes aufatmen.

Erwiesenermaßen ist die Belastung durch Pollen und andere Reizstoffe im Winter deutlich geringer als während der Vor- und Hauptblüte-Zeit. Nutzen Sie diesen Umstand für Spaziergänge, bei denen Sie neben frischer Luft auch dringend benötigtes Sonnenlicht tanken können. Es regt die Bildung von Vitamin D und diversen Glückshormonen an – körpereigene Stoffe, die den jahreszeitlich bedingten Blues fast von selbst vertreiben.

Kultur contra Kälte

Auch kulturell hat das Winterhalbjahr den Sommermonaten einiges voraus. Neben zahlreichen Fest- und Feiertagen wartet es mit der neuen Spielzeit in Schauspiel- und Konzerthäusern auf. Lassen Sie sich von Anlässen wie Halloween, Martinstag oder der Adventszeit zum Ausrichten kleiner Zusammenkünfte anregen, besuchen Sie Theater-, Kabarett- oder Filmaufführungen bzw. lauschen Sie einer Oper oder Sinfonie.

Auch Volkshochschulen, Lesebühnen oder Bibliotheken bieten Ihnen im Winter ein umfassenderes Programm als während der alljährlichen Sommerpause. Hier können Sie Vorträgen, Poetry-Slam-Wettbewerben oder Buchpremieren beiwohnen und sich anschließend in Diskussionen oder Fragerunden einbringen.

Fazit

Sie sehen bzw. lesen: Der Winter ist viel zu bunt, um sich dem eintönigen Blues hinzugeben. Halten Sie Augen und Ohren offen, nutzen Sie die zahlreichen Angebote oder machen Sie selbst welche. Ihr Freundeskreis wird die Anregungen dankbar annehmen und schon bald eine eingeschworene Gemeinschaft gegen die alljährliche Tristesse bilden, die – wie Sie nun wissen – gar keine sein muss.